Unser Verein Blau-Weiß 65 Schwedt gratuliert dem langjährigen Schach-Abteilungsleiter Jakob Daum herzlich nachträglich zum runden Geburtstag. Geschäftsführerin Ines Taubert überbrachte Ende der Woche Glückwünsche, Blumen und einen Präsent-Gutschein zum „80.“ nachträglich, weil Daum zusammen mit seiner Frau den Geburtstag
(22. September) an der Ostsee verbracht hatte.
Der im Warteland (heutiges Polen) im vorletzten Kriegsjahr geborene Daum war eines von vier Geschwistern. Als Kriegsflüchtlinge kamen sie nach Mitteldeutschland, wo Jakob die Schule besuchte, als Turner Sport trieb und später in Mansfeld (Südharz) Elektroinstallateur lernte. Bald wurde er in die Marine-Sportkompanie aufgenommen und ging an die Ostseeküste – in einer Sportart, die durchaus auf den ersten Blick Erstaunen hervorruft: Daum war nämlich ein guter Boxer im Fliegengewicht.
Während eines krankheitsbedingten Aufenthaltes in Stralsund lernte er dann von älteren Matrosen die Schach-Grundlagen – die Sportart auf den 64 weißen und schwarzen Feldern sollte Jakob nicht mehr loslassen.
Seit mehr als 60 Jahren Schach im Verein
Als er 1964 nach Schwedt kam und hier auf seinen ehemaligen Marineoffizier Wolfgang Schmidt traf, gegen den er schon während seines Dienstes so manche Partie absolviert hatte, begann für Daum das organisierte Schachspielen im Verein. Und zwar von Beginn an bei Rotation (bis zur Auflösung des Vereins und dem Übertritt der Schachspieler zu unserem TSV Blau-Weiß). In Hoch-Zeiten spielten bei Rotation 120 bis 130 Kinder, Jugendliche und Erwachsene Schach. Und da Jakob schon immer ein Fan von Zahlen und akribischer Rechnerei war, wurde er bereits 1965 „Schatzmeister“ des Vereins. Diese Funktion übte er später im Kreis- und auch im Bezirksverband aus; seit der Gründung des Schach-Landesverbandes Brandenburg 1990 ist Jakob Daum bis heute dessen Finanzer. Zudem ist er seit rund anderthalb Jahrzehnten Vorsitzender des Uckermark-Schachverbandes.
Beruflich war Daum zunächst als Schaltwärter im EVW-Kraftwerk eingestellt worden, wofür die Elektrikerlehre eine gute Basis war. Später meisterte er erfolgreich die Ingenieurschule, wurde Diplomingenieur für Elektrotechnik und arbeitete später in der Projektierung. Schach blieb – neben seinem Garten, den er am Meyenburger Hang seit rund 55 Jahren besitzt – seine große Leidenschaft. Höhen und Tiefen hat er miterlebt, Teamgeist und gemeinsame Spielerlebnisse waren ihm von Beginn an sehr wichtig. Heute freut er sich über jeden Jungen und jedes Mädchen (leider sind es nicht mehr gerade üppig viel), der oder die beginnt, die Leidenschaft des Schachspiels mit ihm zu teilen. „Marcel ist erst seit drei Wochen bei uns, aber zeigt schon großes Interesse und Talent“, erzählt Jakob Daum bei einer kleinen Kaffeerunde aus dem aktuellen Vereinsgeschehen.
Der TSV wünscht dem Jubilaren noch viele Jahre Schaffenskraft und viel Freude insbesondere auch beim Schachspielen. (Jörg Matthies)